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Jameda

Parodontitis: Eine Gefahr fürs Gelenk

Eine Parodontitis ist im wahrsten Sinne des Wortes Gift für die Gelenke: Denn die Bakterien, die für die chronische
Entzündung des Zahnhalteapparates verantwortlich sind, können auch rheumatische Beschwerden
auslösen oder verstärken.

Zusammenhang zwischen Rheuma und Parodontitis

Rheuma ist weit verbreitet. Etwa 20 Millionen Menschen leiden hierzulande an einer der vielen Formen und viele von ihnen haben neben den körperlichen Beschwerden auch Probleme mit der Mundgesundheit: Nachweislich sind Rheuma-Patienten deutlich häufiger von Parodontitis betroffen, da rheumatische Erkrankungen entzündliche Prozesse in der Mundhöhle befördern. Aber auch umgekehrt besteht ein Zusammenhang: Patienten, die mit der Entzündung des Zahnhalteapparates zu kämpfen haben, erkranken deutlich häufiger an Rheuma – schon eine mittelschwere Parodontitis erhöht das Risiko um das Sechsfache.

Übeltäter sind Bakterien

Eine Parodontitis entsteht durch Bakterien, die im Zahnbelag leben. Wird dieser nicht gründlich und regelmäßig entfernt, vermehren sich die Bakterien und greifen die Zähne und das Zahnfleisch an. Ohne eine Behandlung kann sich der gesamte Zahnhalteapparat dauerhaft entzünden. Der Wirkungsraum der entzündungsverursachenden Keime ist zudem nicht auf den Mundraum beschränkt: Über den Blutkreislauf verteilen sie sich im gesamten Körper und können dort Folgeerkrankungen auslösen. Zum Beispiel Rheuma, denn die Bakterien gelangen auch in die Gelenkflüssigkeit, was eine Entzündung der Gelenke begünstigen oder eine bereits bestehende rheumatoide Erkrankung noch weiter verstärken kann.

Bei Parodontitis besteht dringender Handlungsbedarf

Die gute Nachricht ist, dass wir mit einer Parodontitistherapie sicher entgegenwirken können. Indem wir die Infektion mit mikroinvasiven und wenig belastenden Parodontaltherapien unter Einbeziehung körpereigener Wachstumsfaktoren stoppen und den angegriffenen Zahnhalteapparat sanieren, sorgen wir für gesunde Verhältnisse: Die schädliche Bakteriendichte im Mund wird reduziert. Und das wirkt sich positiv auf den Verlauf rheumatischer Beschwerden aus. Da durch die Wiederherstellung der parodontalen Gesundheit die Infektionswerte im Blut sinken, gehen auch die Entzündungen in den Gelenken zurück und die Schmerzen nehmen ab. Sie haben Fragen zum Thema Rheuma und Zahngesundheit? Wir sind gerne für Sie da!

Rheuma – das Kiefergelenk nicht vergessen

Wenn Sie unter Rheuma leiden und beim Essen oder Gähnen plötzlich starke Schmerzen haben, sollten Sie uns unbedingt ansprechen. Denn durch rheumatische Entzündungsprozesse können sich auch die Kiefergelenke krankhaft verändern – diese sogenannte rheumatische Arthritis macht sich in den meisten Fällen durch extrem druckempfindliche Gelenke und Bewegungsschmerzen im Unterkiefer bemerkbar. Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) rät daher, bei Rheuma das Kiefergelenk routinemäßig untersuchen zu lassen, um dauerhaften Problemen rechtzeitig vorzubeugen.